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Historie

Historie des Scherenschnitts und Scherenschnitt-Künstler

Der Scherenschnitt ist eine Kunst, die bereits im alten China verbreitet war. Die Entstehung des Scherenschnitts ist eng verwurzelt mit der Erfindung des Papiers und natürlich geeigneter Schneidewerkzeuge.

Etienne de Silhouette, seines Zeichens Finanzminister am französischen Königshof unter Louis XV, wurde durch eine etwas kuriose Sparmaßnahme bekannt:  Um teure Farben einzusparen, propagierte er Scherenschnitt‑Porträts als preiswerte Alternative zum Porträtieren in Öl. So bekamen die damals bei Hofe schnell beliebten Porträtschnitte bald den Namen „Silhouettes“. Von Frankreich kam die beliebte Methode des Silhouettierens nach Deutschland, wo sich die ausdrucksstarken Schattenbilder seit der Goethezeit großer Beliebtheit erfreuen.

Die Hochzeit des Scherenschnitts war Ende des 19./ Anfang des 20. Jahrhunderts. Gegen Ende der 60er‑Jahre wurde es in Deutschland für ein paar Jahre stiller um den Scherenschnitt. Aber weder der klassische noch der moderne Scherenschnitt haben je ganz auf ihre Liebhaber verzichten müssen, noch heute schart sich um diese kleine bezaubernde schwarze Kunst weltweit ein Liebhaberkreis. Und vor ein paar Jahren begann bereits eine Renaissance dieser so eindrucksvollen Kunstform, wobei zwischen Volkskunst und der „hohen Schule“, zwischen Hobbyisten und Profis unterschieden werden muss. Die einen begnügen sich mit dem Nachschneiden von Vorlagen bzw. mit dem Kopieren der Werke mehr oder weniger bekannter Künstler. Die anderen fertigen nach eigenen Entwürfen. Doch wie auch immer der Scherenschnitt zum Einsatz kommt, wer sich einmal ernsthaft damit auseinandergesetzt hat, egal ob als Sammler oder Schneider, den lässt der Scherenschnitt nicht mehr los.

In den verschiedenen Epochen schufen herausragende Künstler ausgereifte Scherenschnitt-Kunstwerke, daneben entstanden in Laienkreisen einfache, volkstümliche Arbeiten, oft auch als Faltschnitte ausgeführt. Unter den Scherenschnitt-Künstlern finden sich bekannte Namen wie Henri Matisse, Elisabeth Emmler, Sepp Semar, Cecile Leo, Conrad Pflug und Berthold Reichel. Alle schufen Scherenschnitte mit ganz eigener persönlicher Note. An dieser Stelle gilt es, Herrn Gerhard Stock, dem Enkel Reichels, zu danken, der sich darum bemüht, dass die Werke dieser großartigen Künstler nicht in Vergessenheit geraten.

 

Conrad Pflug - Meinungsverschiedenheiten

Conrad Pflug - Feindliche Brüder

Elisabeth Emmler - Trauerweide

Elisabeth Emmler - Krippe

Berthold Reichel - Bäume im Wind

Cecile Leo - Herbst

Postkarten, erschienen im Scherenschnittverlag von Gerhard Stock, sind hier erhältlich.