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Techniken

Techniken und Kunstformen des Scherenschnitts

Man unterscheidet:

  • Den einfachen Faltschnitt, bei dem in ein gefaltetes Blatt eingeschnitten wird, um ein ein- oder mehrfach axialsymmetrisches, ornamentales Bild oder Schmuckband zu erhalten. Mit dieser Technik werden Spitzendeckchen aus weißem Papier oder Girlanden aus farbigem Papier hergestellt.  Faltschnitte sind häufig in der Volkskunst zu finden und dort lange verwurzelt.
  • Die klassische Silhouette, bei der aus einem ungefalteten Stück Schwarzpapier die einfachen Umrisse – z.B. von Personen oder Tieren – geschnitten werden, meist ohne Innenschnitte. Das Ergebnis wird auf einen kontrastierenden, hellen Untergrund montiert.
  • Den illustrativen Scherenschnitt, mit dem äußerst komplexe Bildkompositionen und filigrane Kunstwerke hergestellt werden, die zum Illustrieren von Büchern, Kalendern und Karten oder als Bildschmuck Verwendung finden – schwarz auf weiß. Auch hier wird also überwiegend mit schwarzem Papier gearbeitet und mit einer feinen Schere geschnitten. Traditionelle Scherenschneider arbeiten eine Scherenschnitt-Komposition immer an einem Stück.
  • Die Collage-Technik ist eine Weiterentwicklung des traditionellen Scherenschnitts. Hier ist alles erlaubt, was gefällt. Einfarbige oder bunte Papierschnipsel werden zu konkreten oder abstrakten Bildern zusammengefügt, wobei auch Reste verwendet werden können. Geschnitten wird mit dem Messer oder der Schere.
  • Die Messer-Technik findet häufig bei der Herstellung bunter Tonkarton‑Bilder Verwendung, da Tonpapier zu fest ist, um mit der Schere geschnitten zu werden. Mit Cutter oder Skalpell werden einfache Motive geschnitten, z.B. als Fensterschmuck.

Silhouette von Karin Jung
im Alter von einem Jahr,
Scherenschnitt von Friedrich Ziehm

Silhouette von Étienne de Silhouette,
Scherenschnitt von Karin Jung
nach historischer Vorlage